Konfliktmanagement und öffentliche Verwaltung - zwei Welten?

Forum 3

Unsere Gesellschaft ändert sich und mit ihr das Verhältnis von Staat und Bürgern. Infolge der Globalisierung und der immer schnelleren und freieren Verfügbarkeit des Wissens muss der Staat zunehmend anders reagieren (können) als noch vor 50 Jahren. Die Bürgerinnen und Bürger haben heute andere Erwartungen an ihren Staat; der Individualismus erlangt mehr und mehr Bedeutung und führt zu der Forderung nach stärkerer Berücksichtigung der Wünsche und Interessen der von staatlicher Planung direkt Betroffenen. Diese Veränderungen erfordern eine neue Balance zwischen repräsentativer Machtausübung und partizipativer Problemlösung.
Eine in diesem Sinne zukunftsweisende und inzwischen schon über 25 Jahre erprobte Form demokratischer Konsensbildung ist die Verwaltungsmediation. Gerade in komplexen, multipolaren Verwaltungsverfahren mit einer nur schwer überschaubaren Vielfalt von öffentlichen und privaten Belangen und Interessen stellt die Mediation unter zeitlichen und finanziellen Aspekten sowie aus Gründen der Nachhaltigkeit eine besonders geeignete Methode der Konfliktlösung dar.
Dennoch verspürt man gerade in Deutschland Skepsis bei Politik und Administration. Mediation im öffentlichen Bereich entwickelt sich nur zögerlich. Vielfach hört man, der Mediation stehe die Rechtsbindung der Verwaltung entgegen. Manche haben indes den Eindruck, dass die Verantwortlichen ein vermeintliches Monopol für Definition und Gewährung des Gemeinwohls verteidigen.
"Nichts ist so erfolgreich wie der Erfolg." Lassen Sie uns gemeinsam über die Entwicklung der Mediation im Verwaltungsverfahren diskutieren und Entwicklungspotentiale prüfen. Hierzu sind Praktiker gefragt und es lohnt sich der Blick über den deutschen Tellerrand.

Referenten
Prof. Dr. Thomas Pfisterer, Dr. iur., Rechtsanwalt und Fürsprecher, LL.M.
Prof. Dr. Horst Zilleßen, Mediator, Trainer, Oldenburg
Moderation
Susanne Kirchhoff, Richterin am Landgericht, Osnabrück