Aikido und Mediation: Konstruktive Konfliktlösung aus der Perspektive einer japanischen Kampfkunst

Forum 3

Dieser interaktive Workshop stellt die Grundprinzipien des Aikido vor und regt in Übungen und Diskussionen zur Reflexion darüber an, was wir als Mediatorinnen und Mediatoren aus diesen Prinzipien über den Umgang mit Konflikten im Allgemeinen und für unsere professionelle Tätigkeit lernen können.

Aikido ist eine japanische Kampfkunst, die nicht auf Kraft oder direkte Konfrontation setzt, sondern darauf abzielt, Angriffe durch exaktes Ausweichen und Verschmelzen mit den Bewegungen des Angreifers abzuwehren. Ziel ist, die eigene Unversehrtheit sicherzustellen, ohne dafür selbst gewalttätig zu werden. Dadurch soll das Eskalationspotential, das Konflikten häufig innewohnt und oft zu einer Gewaltspirale führt, zugunsten einer friedlichen und respektvollen Lösung aufgelöst werden. Das erfordert Einfühlungsvermögen, Augenmaß und technische Raffinesse, vor allem jedoch eine Klarheit über die eigenen Standpunkte und Absichten.

Wir Mediatorinnen und Mediatoren beschäftigen uns mit zwischenmenschlichen Konflikten, die (meistens) nicht mit körperlicher Gewalt ausgetragen werden, doch bei genauerer Betrachtung ähnlichen Mustern folgen wie physische Konflikte. Das zeigt sich zum Beispiel an unseren Körperreaktionen. Unsere Blicke verengen sich, unser Atem geht schneller und wir reagieren zunehmend instinktiv durch Flucht, Selbstaufgabe oder Gegenwehr. Aikido ermöglicht uns eine Betrachtung dieser Muster und Dynamiken aus einer für viele ungewohnten Perspektive, die physische Aspekte stärker in den Fokus rückt und durch die Kultur und Philosophie Japans geprägt ist.

Der Workshop beinhaltet Präsentationen, Austausch in kleinen Gruppen und einfache Körperübungen zu Aspekten wie Körperhaltung, Positionierung, Distanz, Atmung und Intention in Konfliktsituationen und in der Mediation.